Codename Erdmännchen
Stimmen von ersten Testlesern
Ist das jetzt eine wunderschöne Fabel, oder doch eine fabelhafte Geschichte? Egal! Dieses Buch behandelt ein ernstes Thema in spielerisch witziger und märchenhafter Weise. Wer mit Herz und Verstand liest, wird es bis zur letzten Zeile nicht mehr aus der Pfote, pardon, Hand legen wollen.
„es wird Spannung aufgebaut, einfach die Lust mehr zu lesen.“
Leseprobe - Fliff
Augen, schwarz wie Johannisbeeren, Ohren, rund wie Äpfel und eine schlanke Nase, ständig auf der Suche nach Essbarem. Ein Bauch, der Bände über diese Angewohnheit sprach, und ein Schwanz, so buschig, dass man damit die Sahara in einer Nacht fegen könnte. Außerdem hatte sie ein Herz aus Gold. Soweit Fliffs eigene Ansicht. Sie stand in der Mitte ihrer heimischen Höhle und hob die Pfoten in einer theatralischen Geste. »Willkommen, willkommen meine Damen und Herren.«
Ihre Verwandten stöhnten auf und hasteten den diversen Tunneln zu. Vor jedem Ausgang bildete sich ein Haufen wimmelnden Fells. Erdmännchen purzelten über– und untereinander in ihrer kopflosen Flucht.
Fliff verbeugte sich, klatschte mit dem Schwanz Beifall auf dem Boden und wandte sich der jetzt weitgehend verlassenen Örtlichkeit zu.
»Worüber werden wir heute sprechen? Richtig. Heute stelle ich Ihnen die renommierteste, modernste Rehabilitationsklinik vor, die die Welt je gesehen hat.«
»Zumindest, wenn man die Welt auf dich beschränkt.«
Fliff zog eine Grimasse, die sie für bedrohlich hielt. »Sehr witzig, Bertram, sehr witzig.«
Ein letzter Schwanz verschwand im Dunkel des gegenüberliegenden Gangs.
Fliff ließ sich nicht beeindrucken. In einer formvollendeten Bewegung strich sie sich die Schnurrhaare zurecht und pfiff wohlwollend. »Wenn mir die Damen und Herren jetzt folgen würden?«
Ein seliges Lächeln gab ihr einen entrückten Ausdruck.Sie strebte einem seitlich gelegenen Tunnel zu. »Wir verlassen jetzt unsere Anlage und begeben uns in den angebauten Komplex der Menschen. Passen Sie bitte ein wenig auf. Die Menschen sind sehr scheu. In der Regel geben wir ihnen das Gefühl der Kontrolle und therapieren sie nur in ausgewiesenen Bereichen, aber ich bevorzuge den unmittelbaren Kontakt. So, hier wären wir.«
Sie trat etwas beiseite und deutete auf ein Gitter über ihr. Mühelos schlüpfte sie bis zur Brust hindurch. Der Bauch steckte fest. Sie fiepte wütend und quetschte sich durch. Indigniert stand sie in einer gewaltigen Halle und strich sich das Fell glatt. Eine Stelle um ihre Hüften brachte sie mit der Zunge auf den richtigen Glanz.
Leseprobe - Bella
Laufen … atmen … laufen … atmen … laufen … atmen. Ihre Knie wurden wackelig, die Beine zitterten. Sie würde noch mehr trainieren müssen. Ein lästiger Summton in den Ohren wollte nicht mehr verstummen. Jetzt bloß nicht aufgeben. Einmal die Runde am Bach entlang, zwei Kilometer mehr als gestern, das war doch kein Hexenwerk.
Die Luft roch hier anders, feucht und modrig und – was noch? Ein Gefühl von Heimat machte sich in ihr breit, als sei sie an einem Ort angekommen, an dem alles gut werden würde. Sie musste unbedingt etwas trinken, sie fantasierte schon. Sie griff an ihre Hüfte … und ins Leere. Verdammter Mist! Schon wieder die Wasserflasche vergessen! Wütend kickte sie einen Stein weg.
Auf der Suche nach der rettenden Alternative sah sie sich um. Wo war der verdammte Bach?
Das Flimmern vor ihren Augen wurde grünlich, glitzerte und schimmerte, schien sich zu bewegen, flüsterte. Das Rauschen in den Ohren klang wie fließendes Wasser. Da vorne musste es sein. Sie rannte weiter, der Weg verschwamm vor ihren Augen. Die Geräusche wurden leiser, der Wald dunkler.
Ein Himbeerstrauch flimmerte grün. Sie zwinkerte, das Flimmern blieb. Es löste sich vom Boden, drehte sich nach oben weg, entfernte sich in einer roten Wolke. Sie fühlte sich wie in Watte eingehüllt. Das Summen in ihren Ohren wurde zu einem Dröhnen. Die Welt um sie verengte sich, rückte weit weg, wurde dunkel …
Die Autoren
Sabine Veit wurde 1962 geboren und ist Diplomingenieurin für Umweltschutz. Erst vor wenigen Jahren hat sie ihre Leidenschaft für das Schreiben außergewöhnlicher fantastischer Geschichten entdeckt. Als Coautorin und Lektorin hat sie an der Entstehung des Romans Aschmunadai von Michael Mende mitgewirkt und arbeitet seitdem produktiv mit ihm zusammen.
Seit 2019 betreiben sie gemeinsam das Autorenforum pfaelzer-sauklaue.de, in dem die Romane entstehen. Wal-Thers Gesang wird der erste eigene Roman.
Als Gemeinschaftswerke sind Der Flug der Hexe und Codename Erdmännchen in Vorbereitung.
Die Romane passen thematisch in die Kategorie Fantasy für Jugendliche, doch sie werden regelmäßig mit großer Begeisterung auch von Erwachsenen gelesen.
Michael Mende
Dr. Michael Mende, Jahrgang 1961, verheiratet, zwei Kinder, Neurologe mit Praxis in Kaiserslautern. Er lebt mit seiner Frau und etlichen Pferden und Hunden auf einer Ranch.
Er sagt von sich, dass er Fantasy und Science Fiction seit frühester Kindheit liebe . Er habe mehrere Tausend Bücher aller Genre gelesen,von Kafka über Strickmuster (die interessanter waren) bis Bloch. Das »Prinzip Hoffnung« habe er sogar bis auf Seite drei geschafft. Er sei Reiter, begeistert und unfähig. Shaolin-Kämpfer, begeistert und noch unfähiger.
Und seine Coautorin sagt von ihm, er sei Autor. Und zwar mit einem wundervoll lebendigen und kraftvollen Schreibstil.
Sylvia Mardan
Sylvia Mardan, Jahrgang 1961, lebt in der Nähe von Pirmasens, im Herzen des Pfälzerwaldes, wo sie auch geboren und aufgewachsen ist.
Zuletzt arbeitete sie als technische Redakteurin.
Seit dem Ausstieg aus dem Berufsleben widmet sie ihre Liebe zum Schreiben den magischen Geschichten und Figuren aus ihrer Fantasie.
Kirsten Kaleve
Kirsten Kaleve hat in unserem Forum vor wenigen Jahren angefangen und wollte eigentlich nur mitlesen.
Lach.
Das ist jetzt daraus geworden.